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Mittelmeererkrankungen
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Überblick
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Alphabetischer Überblick
Mittelmeererkrankungen laufen unter dieser Sammelbezeichnung, weil sie insbesondere in den südlichen Ländern vorkommen und dort aufgrund der klimatischen Bedingungen eine starke Verbreitung haben.
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Anaplasmose – Übertragung durch Zecken – Angriff auf die Granulozyten
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Babesiose – Übertragung durch braune Hundezecke und Auwaldzecke
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Borreliose – Übertragung durch Zecken - Mittelmeererkrankung in Form des Rückfallfiebers
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Drofilariose (=Herz-/Lungenwurmerkrankung) – Übertragung durch verschiedene Stechmücken
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Ehrlichiose – Übertragung durch Zecken – Angriff auf die Monozyten
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Leishmaniose – Übertragung durch Sandmücken, Deckackt, Bluttransfusion von krankem Tier – verschiedene Formen – Schädigung der inneren Organe (Leber/Niere/Milz)
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Rickettsiose – Übertragung der Bakterien Rickettsien durch Zecken, Milben, Läuse oder Flöhe – auch bezeichnet als Mittelmeerfleckfieber
2. Mittelmeererkrankungen – Nachweis
Sämtliche Mittelmeererkrankungen werden über ein großes Blutbild je nach Herkunftsland des Tieres überprüft. – Hierbei werden die Einzelbestandteile des Blutes auf Antikörper/Titer überprüft und mit den wissenschaftlich bekannten Blutwerten hierfür abgeglichen.
Ebenfalls von Bedeutung ist die Tatsache, dass eine Übertragung der Erkrankung ihres Hundes auf Sie als Halter und ihre Kinder in direkter Form auszuschließen ist. Hierzu müsste es zu einem direkten Blutaustausch zwischen Mensch und Hund kommen. Dies ist für den Regelfall auszuschließen. Sollten Sie irgendwelche Fragen zu Erkrankungen Ihres bei/von uns vermittelten Hundes haben, so sprechen Sie uns bitte darauf an! Unsere Teammitglieder verfügen über tiefgreifendes eigenes Erfahrungswissen betreffend Mittelmeerkrankheiten und stehen Ihnen hierfür jederzeit gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.
Wichtig ist die Konsultation eines Tierarztes, der Erfahrung mit Mittelmeererkrankungen hat. – Wir empfehlen eventuelle Fragen über den Verein Parasitus Ex e.V. abzuklären. Kontakt:
Telefon: 02208 770998
Telefax: 02208 7579844
E-Mail: info@parasitosen.de
Der Verein Parasitus Ex e.V. verfügt über fundiertes Spezialwissen und kann Ihnen auch jederzeit bei der Suche nach einem geeigneten Tierarzt in Ihrer Region behilflich sein.
3. Mittelmeererkrankungen bei Fortuna Animali
Wichtig für Sie als künftiger Adoptant ist es zu wissen, dass Fortuna Animali e.V. alleine Untersuchungen betreffend die Leishmaniose für Ihren künftigen Liebling auf Vereinskosten vornimmt.
Die Institutionen, welche mit Fortuna Animali e.V. in Italien zusammenarbeiten, haben aus der Vergangenheit heraus folgende Erkrankungen bei ihren Hunden feststellen können:
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Leishmaniose
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Rickettsiose
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Ehrlichiose
Die anderen genannten Mittelmeererkrankungen sind in der Praxis in den mit uns zusammen arbeitenden Institutionen bislang nicht vorgekommen.
Sollten Sie den Wunsch haben eine der anderen genannten Erkrankungen (d.h. neben Leishmaniose) vor Ausreise testen zu lassen, so ist dies auf Ihre Kosten jederzeit möglich. Die Kosten belaufen sich auf EUR 30,00 je Erkrankung.
Erkrankung
Symptome
Diagnose
Behandlung
Weiteres
Anaplasmose
Auch granulozytäre Ehrlichose
Fieberhafte Allgemeinerkrankung, Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust
Kleine Blutergüsse – stecknadelgross an vielen Körperstellen
Nasenbluten
Rickettsien- infektion
Blutbild – Anaplasmen Antikörper
Inkubationszeit: 2 – 20 Tage
Nachweis über Immunfluoreszenztest – Antikörpernachweis im Blut ab 1 Monat nach Infektion.
Antibiotikum Doxycyclin –
Bei schweren Formen Bluttransfusion
Günstige Prognose für Heilung bei rechtzeitiger Behandlung. Verbreitung wo die Holzbockzecke vorkommt. Hierzu zählen die Länder England, Schweden, Dänemark, Norwegen, Holland, Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Nordspanien, Norditalien, Polen, Ungarn, Tschechische Republik, Bulgarien, Slowenien und Kroatien. Deutschland liegt mitten in diesem Verbreitungsgebiet.
Babesiose
Auch als Hundemalaria bekannt.
Stark beeinträchtigtes Allgemeinempfinden, Apathie, Mattigkeit, Fieber, blasse Schleimhäute, Lähmungen,
Bewegungsstörungen, abmagern, Milz und/oder Leberwerte nicht im Normbereich, manchmal Hautveränderungen
Labordiagnostik im Blutbild – Babesientiter = Nachweis v. Antikörpern
Titer < 14 = keine Babesiose
Titer 14 bis<19 Grenzbereich = unklarer Befund
Titer > 19 positiver Befund
Inkubationszeit: 5-28 Tage
Vorbeugend mit Advantix Spot on-Präparat. Wirkstoff: Permethrin – Achtung: Wird nicht von allen Hunden vertragen.
Gute Behandlungs-/Heilungschance im Anfangsstadium. D.h. bei frühzeitiger Feststellung.
Subkutane Injektionen von Imidocarb-Dipropionat, ein Kohlenwasserstoff- präparat.
Bei erkrankten Tieren liegt die Menge bei 0,25 ml/10kg Körpergewicht
Die Leber- und Nierenwerte des Hundes sind genau zu beobachten und für die Behandlung zu kontrollieren. – Deshalb die niedrigen Mengen des Präparates bezogen auf das Körpergewicht.
Babesiose – Erreger unterscheiden sich nach Herkunftsland des Hundes.
Borreliose
Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Wechselnde oder unklare Lahmheiten des Hundes oder Gelenkentzündungen mit Schwellungen
Bluttest insbesondere heute über das Vorhandensein von Antikörpern Borreliose-Immunoblot (Blutuntersuchung): Oder über das C6-Peptid oder über DNA Kettenreaktionen. Blutserumuntersuchungen
Hautbiopsien des Tiers.
Inkubationszeit:
3 – 40 Tage nach Infektion.
Titer von 1:64 werden als fraglich hinsichtlich einer Infektion angesehen., Titer ab 1:128 gelten als positiv.
Da klinische Befunde häufig nicht eindeutig auf die Erkrankung hinweisen, ist die Bewertung des Titers besonders wichtig.
Antibiotika, nämlich Tetrazykline (10-22 mg/kg KGW), Amoxicillin (11-22 mg/kg KGW) oder Doxycyclin (5 mg/kg KGW) 2 x täglich über mindestens 14 Tage.
Die Erkrankung kann auch lange Zeit ohne äußere Kennzeichen vorhanden sein und erst nach mehreren Infektionen äußerlich erkennbar auftreten.
Stadium I: Hautausschlag mit Rötung um den Zeckenstich in 70% der Fälle
Stadium II: Organschäden
Stadium III: Lyme Gelenkentzündungen.
Positive Ergebnisse weisen auf Erkrankung hin – negative Ergebnisse schließen die Erkrankung leider nicht aus.
Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)
allgemeine Schwäche, Atemnot (=Dyspnoe) bei Belastung, Husten, Kurzatmigkeit, Ohnmachtsanfälle (=Synkopen), geringgradige Anämie und Gewichtsverlust zählen
Mikroskopische Analyse,
Erregernachweis im Blut, Antigennachweise im Blutserum.
Erwachsene Herzwürmer können bis zu 30 cm lang werden und die Blutgefäße verstopfen.
Abhängig vom Stadium der Erkrankung.
medikamentöse Therapie mit verschiedenen Wurmmitteln. – Gefahr für Veränderung der Lage von Blutgefässen durch Absterben der Würmer. Advocate. Zusätzliche Verwendung von Antiallergika-Mitteln. Fortgeschrittene Herzwurmerkrankung (z.B. auch in der Lunge) – Operative Entfernung der Würmer.
Lange Entwicklungszeit der Erkrankung ist für die Diagnose unbedingt zu berücksichtigen( 6 ½ - 7 Monate bis zum Auftreten klinischer Symptome.
Prophylaxe mit Nervengiften möglich.
Achtung: Für Collies, deren Mischlinge, Bobtails und Shelties darf der Wirkstoff Ivermectin wg Unverträglichkeit nicht verwendet werden. Übertragung im Mutterleib möglich.
Ehrlichiose
Fieber, Appetitmangel, Schläfrigkeit, Lymphknotenschwellung, verminderte Anzahl Blutplättchen, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Kleine Blutergüsse – stecknadelgross an vielen Körperstellen. Chronische Fälle mit Hornhauttrübung und Nierenschäden.
Direkter Erregernachweis nur in der akuten Phase möglich. Indirekter Erregernachweis über Antikörper.
Titer, Immunfluroeszenz Menge von Antikörpern oder über Enzyme Nachweis der Antikörper
Behandlung mit Antibiotika
in schweren Fällen eben-
falls wie bei Babesiose Imidocarb-Dipropionat, ein Kohlenwasserstoffpräparat.
Dosierung: 0,25 ml/10 kg Körpergewicht. Subkutane Injektion
Symptome der Ehrlichiose ähneln vielfach denen der Anaplasmose. – Verlauf der Ehrlichiose ist schwerwiegender als der, der Anaplasmose.
In der chronischen Phase Überprüfung der Blutwerte alle 6-12 Monate.
Achtung: Schleimhautreizung durch Antibiotika. Gabe der Medikamente stets mit Fressen zur Vermeidung der Reizungen.
Giardiose
Durchfall, Magenkrämpfe, starke Blähungen, Erbrechen Appetitverlust, Fieber, Gewichtsverlust(Welpe)
Kotuntersuchung mit Giardien-Nachweis.
Antiwurmmittel – wie Febendazol oder Metronidazol.
Hinweis ist ein gelblich verfärbter Kot mit fauligem/ranzigem Geruch. Hygiene der Umgebung beachten wg. Neuansteckung (Waschen von Decken und Kissen bei 65 Grad, Einsatz von Wasserdampf. Ernährung whd. Erkrankung kohlehydratarm ohne Milchprodukte.
Hepatozoonose = Verbeissen/
verschlucken von Zecken
Meist geringe Symptome – im akuten Stadium wiederkehrendes Fieber, Durchfall, Schläfrigkeit, Teilnahmslosigkeit, Nasen-/Augenausfluss, Lymphknotenschwellung.
Inkubationszeit: 2-4 Wochen. Direkter Erregernachweis im Blut. Kettenreaktion der Enzyme- Nachweis über ungerinnbares Blut (EDTA-Blut).
Die meisten Hunde haben keine Symptome und benötigen keine Behandlung. Antibiotika –Therapie über Sulfonamide im Frühstadium. In schweren Fällen wiederum Imidocarb-Dipropionat, ein Kohlenwasserstoff- präparat.
Häufig vorkommende Co-Infektion parallel zu Anaplasmose, Ehrlichiose Negative Ergebnisse im Winter sollten im Frühjahr nachgetestet werden.
Leishmaniose
Häufig: geschwollene Lymphgefäße,Hautaus-
schlag vorkommend: extremes Krallenwachstum, Krallenbett-Entzündung, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Blutarmut, Bindehautentzündung – Störung der Nierenfunktion, Lahmheit, Durchfall
Inkubationszeit: 1 – 3 Monate, Entwicklung kann aber auch Jahre (bis zu 7) andauern. Antikörper-Titer- bestimmung Enzyme:
<7 – negativ
>12 positiv <7 <12 Grauzone – Bei Titern in der Grauzone 1/2jährliche Nachuntersuchung
Direkter Erregernachweis aus nässenden Hautverletzungen oder Knochenmarkbiopsie.
Eine Heilung der Leishmaniose ist nicht möglich.
Sie ist eine chronische Erkrankung.
Ein an Leishmaniose erkrankter Hund kann bei/mit Behandlung oder
bei gutem eigenen Immunsystem ein
normales Lebensalter erreichen. Das Medikament ist Allopurinol wachstumshemmend Leishmanien - Dauergabe (preisgünstig).
Medikamente mit abtötender Wirkung: Miltefosin, Glucantime (Kurzzeitanwendung über
2-4 Wochen.
Hunde mit niedrigem Titer können in Intervallen behandelt werden.
Ergebnisse können verfälscht sein durch Kreuzreaktionen bei Vorliegen von Babesiose oder Ehrlichiose.
Es ist auf eine purinarme Ernährung zu achten zur Vermeidung von Harnsteinen und zur Schonung von Leber und Niere.
Einsatz von Immunmodulatoren zur Stärkung der zellulären Immunreaktion.
Vorbeugende Impfprophylaxe. – Keine Vermeidung der Infektion.
Reisen in Leishmaniosegebiete in der Flugphase der Sandmücke vermeiden (März – Oktober).
Dämmerungsaufenthalte von Hunden vermeiden – 1 Stunde vor/nach Sonnenauf-/untergang.
Bitte nehmen Sie bei Fragen zur Indikation ihres Hundes in jedem Falle mit uns oder mit Parasitus Ex Kontakt auf. Wir helfen Ihnen in jedem Falle weiter!
Rickettsiose
Meist milde Symptome beim Hund.
Teilweise treten flächige Haut-veränderungen mit typischen flüssigkeitsgefüllten Pusteln im Bauchbereich auf, die Umgebung dieser Pusteln ist oft wund und gerötet.
Bei weiteren Infektionen (=Co-Infektionen) schwerere Verläufe mit Fieber, Lymphknotenschwellungen, Wasseransammlungen (=Ödem) und Lahmheiten.
Blutserumuntersuchung per Mikroskop mit Antikörpernachweis.
Bei akuten Erkrankungen erfolgt die Gabe von Antibiotika – siehe Anaplasmose/Ehrlichiose.
Ein wichtiges Augenmerk ist auf vorhandene Co-Infektionen zu richten.
Rickettsien kommen in Italien häufiger vor.